Foto: Bruna Moreira-Szonn Fotografie

Meine Milchmenge aufrecht erhalten

Schön, dass du weiter auf meinem Blog stöberst.

Als ich den Text zu den primären und sekundären Pumpen geschrieben habe, kam ich in einen Schreibflow und irgendwie floss es so ausmir heraus. Daher freue ich mich, wenn du auf den Button geklickt hast und meine Story weiter lesen möchtest.

Solltet ihr zuerst hier gelandet sein, kein Problem, dann schaut erst einmal hier:

Aus eigener Wochenbetterfahrung weiß ich, wie herausfordernd diese Zeit ist und sein kann. Sich da noch um die Milchproduktion kümmern zu müssen, ist enorm. Ich sehe jedoch keinen großen Unterschied zwischen einer Mama, die direkt an der Brust stillt, und einer Mama, die Muttermilch abpumpt. Beide sitzen im selben Boot, was die Anstrengungen angeht, eine Still- oder Abpumpbeziehung aufzubauen. Im Wochenbett benötigt die Mama Unterstützung in jeder Hinsicht. Daher möchte ich jetzt ein wenig aus meiner eigenen Erfahrung berichten, wohl wissend, dass diese nicht für jede Familie umsetzbar ist. Ich möchte ein Beispiel geben, wie wir es geschafft haben, eine konstante Milchmenge zu etablieren, auch während des Wochenbetts und mit einem großen Kind.

Ich hatte das Glück, 1. meinen Milcheinschuss zu verschlafen und 2. direkt von Anfang an eine ausreichend große Menge abpumpen zu können. Mein Körper ließ das Abpumpen also zu. Ich hatte nie gravierende Probleme mit Milchstaus, und wenn doch, dann lag es meist am falschen Sitzen im Auto während des Pumpens. Aber darum soll es jetzt gar nicht gehen, denn ich möchte ein wenig von der Zeit meines Wochenbetts und dem Abpumpen berichten. Ich habe strikt 8 Mal am Tag abgepumpt, bis mein Baby fast 4 Monate alt war. Das lag zum einen daran, dass ich knallhart durchgezogen habe, und zum anderen hatte ich enorme Angst, dass, wenn ich reduziere, meine Milchmenge wegbricht. Die ersten 2,5 Monate brauchte ich, um mit meiner Entscheidung, ausschließlich zu pumpen, komplett warm zu werden. Ich hatte 2 Monate lang meinen Mann zu Hause in Elternzeit und konnte mich in dieser Zeit daran gewöhnen, zweifach Mama zu sein, die abpumpt. Danach hatte ich noch 14 Tage, um mich damit anzufreunden, tagsüber mit einem frischen kleinen Menschenbaby allein zu sein und gleichzeitig das Abpumpen beizubehalten.

Ergänzung: Ich habe die erste Woche mit der Symphony gepumpt und, da ich ausreichend Milch vorhanden hatte, bin ich auf die Freestyle Hands Free umgestiegen. Dies konnte ich NUR machen, weil ich bereits um die 800 ml Milch hatte und ich somit meine Produktion nicht aktiv ankurbeln musste.

Die Faktoren, die mir enorm geholfen haben, sind ganz einfach: die Elternzeit meines Mannes und der Altersabstand zwischen meinen Kindern. Ich weiß aus den Berichten meiner Follower-Mamas auf Instagram, dass das Abpumpen noch herausfordernder ist, wenn man zwei Kinder zu Hause hat. Unser Großer ging von Anfang an weiter in die Kita. Wir haben seine Gewohnheiten so gut es ging nicht durch die Geburt seines Geschwisters unterbrechen wollen. Mein Mann war tagsüber für das Baby und mich da, und ab nachmittags wechselten wir uns mit dem Großen ab. Vor allem ich hatte Zeit, gut zu machen, da ich während meiner Schwangerschaft wenig für ihn da sein konnte, weil es mir zum Ende hin richtig schlecht ging und ich wenig mit ihm machen konnte. Die Entscheidung, warum ich ausschließlich abpumpe, könnt ihr auch auf meinem Blog nachlesen.

Da unser Baby von Anfang an die Flasche gut angenommen hatte, uns die Nachteile einer Flasche bewusst waren und ich auch Kurse zum richtigen Fläschchengeben, neben dem eigentlichen Stillvorbereitungskurs, gemacht habe, wussten wir, wie der Hase läuft. Auch wussten wir aus Erfahrung mit unserem Sohn, wie sich dies alles auf das älter werdende Kind auswirkt. Wir haben uns also auf einer soliden Grundlage für die Flasche entscheiden können und mussten dies nicht „holterdiepolter“ machen. Somit war für uns schnell klar, wie die Rollenverteilung nachts aussehen würde: Ich pumpe, mein Mann füttert die Flasche. Um das Bonding auszugleichen, hatte ich die Kleine tagsüber so intensiv es ging bei mir. Ich habe abends um 21 Uhr das letzte Mal gepumpt und dann um 00 Uhr, um 03 Uhr und um ca. 06 Uhr. Meine Menge variierte beim 8-maligen Pumpen zwischen 70 und 120 ml pro Session und je nach Uhrzeit mal mehr, mal weniger. Bereits am Anfang hatte ich eine enorme Überproduktion, wollte diese aber unter keinen Umständen reduzieren, sondern fror die ersten 3 Monate richtig viel ein. Ich wollte einfach auf Nummer sicher gehen. Von dieser Menge benötigten wir eigentlich nie etwas und nutzen sie mittlerweile nur als Badezusatz – das ist ein ganz krasses Gefühl und ein absoluter Luxus!

Nach vier Monaten war meine Überproduktion minimal geworden, und ab dann pumpte ich genau die richtige Menge an Milch für den Verzehr des „Milchvampirs“. Dies waren insgesamt ca. 1200 ml pro Tag. Was mich etwas frustrierte, war, dass meine Hebamme gesagt hatte, dass sich die Menge irgendwann bei einem Liter einpegeln würde. Bis das erreicht wurde, war mein Baby jedoch schon 7 Monate alt, und wir fingen langsam mit der Beikost an.

Die ersten 6 Wochen waren mental herausfordernd: Für meine neu auf die Welt gekommene Tochter da zu sein und für meinen Sohn, den ich gefühlt bereits seit Monaten durch meine Schwangerschaft vernachlässigt hatte. Ich musste mich ja selbst körperlich wieder herrichten UND dann auch noch das Abpumpen hinbekommen. Wenn ich das jetzt so schreibe, steigen mir die Tränen in die Augen, weil ich im Herzen fühle, dass ich alles sehr, sehr richtig gemacht habe. Die Entscheidung, nicht zu stillen, war die richtige für mich und meinen Sohn. Er hat mich vermisst, und ich habe ihn enorm vermisst. Hätte ich eine Stillbeziehung an der Brust mit meiner Tochter angestrebt, wären die Schuldgefühle meinem Sohn gegenüber einfach geblieben, und ich glaube, dass mein Körper dann auch irgendwann versagt hätte – der Kopf muss genauso mitmachen wie der Körper. Das Abpumpen war daher die absolut richtige Entscheidung für mich und meine Familie.

Wie konnte denn jetzt bitte ein Text zur primären und sekundären Pumpe so ausschweifen? Tja, das ist bei mir manchmal so.

Worauf ich aber hinaus will: Support. Unterstützung ist das A und O, wenn eine Neu-Mama das Abpumpen etablieren will. Alleine geht es nicht. Und da dürfen sich die Papas und Mamas angesprochen fühlen: Die neue Mama will euer Baby mit Muttermilch versorgen, also unterstützt sie! Sagt, dass ihr die Flasche nachts geben könnt. Ich weiß, ich weiß, wir Mamas wollen ALLES für das Baby machen, aber wenn ihr euch dafür entscheidet, euer Baby mit Muttermilch zu versorgen, die durch das Abpumpen gewonnen wird, dann nehmt die Hilfe an, die ihr bekommen könnt. Zu Beginn das Abpumpen mit dem Füttern zu koordinieren, ist möglich, aber für mich doch eher die zweite Wahl. Die erste Wahl ist, die Partnerin oder den Partner bei der Versorgung des Babys mit ins Boot zu holen – sei es mit einem Becher, einer Flasche, einem Löffel oder anderen alternativen Fütterungsarten. Ich weiß, dass das nicht für jede Familie realisierbar ist, aber gerade die ersten 6 Wochen sind entscheidend für die Muttermilchproduktion, und da darf auch die Partnerin oder der Partner nachts aufstehen und füttern – Mama, das ist okay!

Sollte dies nicht möglich sein, könnte man natürlich versuchen, das Füttern mit dem Abpumpen zu koordinieren. Das heißt, wenn das Baby gefüttert wird, pumpt die Mama. Das kann dann natürlich dazu führen, dass man entweder mehr pumpt, weil das Baby oft wach wird, oder man zusätzlich nochmal aufstehen muss, um zu pumpen, wenn das Baby gerade keinen Hunger hat, aber 2-3 Stunden vergangen sind.

Daher plädiere ich immer dafür, zuerst die erste Variante auszuprobieren, denn der Schlaf der Mama ist auch bei der Muttermilchproduktion wichtig. Und so doof das jetzt klingt und es soll absolut nicht als grandioser Vorteil propagiert werden, noch als Argument gegen das Stillen an der Brust, aber der Vorteil des Abpumpens ist auch, dass man das andere Elternteil mit ins Fütterungsboot holen kann.

Aufruf an alle Partnerinnen und Partner: 

Auch ihr könnt nachts aufstehen und die Flasche geben, wenn die Mama das zulässt. Ja, ihr müsst vielleicht am nächsten Tag arbeiten, aber eure Freundin oder Frau hat in dieser Zeit ein Kind zu versorgen und ist genauso müde wie ihr. Wenn ihr euch für das Abpumpen von Muttermilch entscheidet, dann ist das Teamarbeit! Das sage ich jetzt mal ganz direkt.

Und was ich euch im gleichen Atemzug mitgeben möchte: Es wird einfacher. Versprochen. Ihr werdet einen Abpump-Groove finden, und ihr werdet mit eurem Baby ein Team bilden. Ihr werdet Wege finden, auch regelmäßig abzupumpen, wenn ihr allein mit dem Baby seid. Aber bitte tut euch und eurer Milchproduktion einen Gefallen: Schaut nicht auf die fancy tragbaren Pumpen. Nutzt eine klassische primäre

© Urheberrecht. Alle Rechte vorbehalten. 

Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen

Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.