Wenn man Muttermilch abpumpen möchte, dann wird man früher oder später auf die Momcozy M5 stoßen - nicht nur, weil die Firma sehr, sagen wirs mal diplomatisch, aktiv in Sachen Werbung ist, sondern weil sie viele US-amerikanische Mamas empfehlen. Und wir deutschen Pumping Moms müssen nun mal auch unser wissen aus dem amerikanischen fischen, also landen wir irgendwie früher oder später bei dieser Pumpe.
Aus diesem Grunde habe ich mir natürlich auch vorgenommen, diese Pumpe einnmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Und eines vorweg: Ich bin nicht ganz so begeistert scheinbar wie andere Mamas.
Nichtsdestotrotz kann ich die Pumpe auch Mamas mit bestimmten Bedürfnissen empfeheln - für das ausschließliche Abpumpen von Muttermilch ist sie aber meiner Meinung nach nichts, dies kann ich vorab schon sagen.
Aber bevor ich zu meiner Meinung zur Muttermilchpumpe komme, möchte ich diese so vorstellen, wie Momcozy damit wirbt.
Lieferumfang:
So wirbt Momcozy selbst damit - das sind nicht meine Worte. Quelle: Momcozy.de
Laut Momcozy haben sie diese Art der Muttermilchpumpe neu gedacht und nennen das Design "Babymund"-Design. Sie haben die Pumptechnologie entscheidend verändert. Sie wurde 2023 auf den Markt gebracht und soll das natürliche Saugverhalten des Babys nachmachen und achtet darauf, dass die Brustwarze nicht unnatürlich nach oben oder unten gesogen wird. Dadurch soll das Abpumpen nicht nur angenehmer und schmerzfreier sein, sondern auch der Milchfluss an sich soll verbessert werden. Außerdem ist ein Vibrationsmodus integriert, der die Milchgänge stimulieren und somit den Fluss der Milch erleichtern soll.
Es wird empfohlen, Membranen, Duck Ventile und Einsätze alle 2-3 Monate zu ersetzen, Flanschabdeckungen und Milchsammler müssen alle 6 Monate ausgetauscht werden.
Die Pumpe unterscheidet sich vom Aufbau etwas zu den Muttermilchpumpen, die ich bereits vorgestellt habe, daher macht es Sinn, diesen einmal etwas näher zu beleuchten:
Die Momcozy M5 besteht aus wenigen Hauptkomponenten:
Material: Der Milchbehälter und das Brustschild bestehen aus BPA-freiem und hautfreundlichem Silikon, was die Sicherheit für Mutter und Kind erhöht.
Insgesamt hat man also mindestens vier Teile zu reinigen, fünf, wenn man noch Inserts benutzen muss.
Die Momcozy M5 Muttermilchpumpe ist ein kabelloses und kompaktes Modell. Das Design ist generell benutzerfreundlich. Die Pumpe wird in einem praktischen Set geliefert, das neben den Pumpenmotoren auch eine flexible Silikonbrusthaube umfasst, die für eine gute Platzierung und sicheren Halt sorgt. Ein kleines Herzsymbol hilft dabei, die Pumpe korrekt und mittig an der Brust zu positionieren.
Das Display ist logisch angeordnet und zeigt den Modus, die Intensität sowie die Pumpdauer an. Die Pumpe bietet einen Mix-Modus für den Start und lässt sich mit verschiedenen Intensitätsstufen einstellen, wobei sie sich die letzte verwendete Stufe merkt und mit dieser wieder startet. Nach 30 Minuten schaltet sie sich automatisch ab, um eine Überstimulation der Brustwarzen zu vermeiden. Laut Hersteller reicht eine Akkuladung für 4–5 Pumpvorgänge.
Die Reinigung der Pumpe ist einfach gestaltet, jedoch gibt es in der Milchauffangschale Ecken, die besondere Aufmerksamkeit erfordern. Die Herstelleranleitung empfiehlt, die Pumpe nach jeder Reinigung lufttrocknen zu lassen. Die Auffangschale hat eine große Öffnung, durch die die Milch schnell und sicher umgefüllt werden kann, ohne dass etwas verschüttet wird.
Insgesamt ist die Momcozy M5 auf eine einfache Handhabung und Funktionalität ausgelegt und verspricht ein angenehmes und sicheres Pumpen, besonders durch die weiche Silikonbeschichtung der Brusthaube, die auch für elastische Brustwarzen geeignet sein soll.
Obwohl die Momcozy M5 aggressiv beworben wird und vor allem auf Plattformen wie Instagram fast nur positives Feedback erhält, ist meine Erfahrung eher gemischt. Schon beim Auspacken fiel mir der chemische Geruch des mitgelieferten Koffers negativ auf, und ich wollte ihn nicht nutzen.
In der Anwendung erwies sich die Pumpe als bedienungsfreundlich, aber die Intensität und Konstanz der Pumpleistung ließen für meine Bedürfnisse zu wünschen übrig. Für ein ausreichendes Vakuum musste ich immer die höchste Stufe nutzen, und ich hätte mir noch mehr Intensitätsstufen gewünscht. Zudem ist das Vakuum nicht konstant: Besonders wenn der Akku schwächer wird, verliert die Pumpe an Gleichmäßigkeit, was beim Pumpen unangenehm auffällt. Die Pumpe kippt außerdem leicht um, wenn die Motoren noch angeschlossen sind, was ich als unpraktisch empfinde.
Die Reinigung erfordert ebenfalls etwas Geduld, besonders die Membran trocknet auch nach 24 Stunden Lufttrocknen oft nicht vollständig und muss mit einem Handtuch abgetrocknet werden.
Insgesamt genügt die Momcozy M5 für meine Anforderungen leider nicht, da sie mir zu wenig Pumpleistung bietet und nicht konstant genug arbeitet. Positiv sind die gute Platzierung der Brusthaube und die leichte Handhabung, doch für eine effiziente Nutzung fehlt es an Leistungsstärke.
Sie ist sehr leise und kompakt. Man kann damit also sehr diskret abpumpen. Auch die Akkulaufzeit ist für das gelegentliche Abpumpen vollkommen in Ordnung. Ersatzteile sind leicht zu bekommen.
Der Kontakt mit dem Support ist umständlich, da keine wirklich deutsch sprechende Person dahintersteht. Auch der Mailkontakt mit dem Support war dürftig, und ich hatte nie den Eindruck, dass meine Anliegen vollumfänglich verstanden wurden.
Warum ich mit dem Support in Kontakt war? Die Leistung der Pumpe war von Anfang an nicht konstant. Ich hatte den Eindruck, dass die Luft nicht gleichmäßig eingesogen wurde, und meine Brustwarzen vibrierten leicht, wenn die Luft eingesogen wurde. Außerdem gab es zwischen dem Einsaugen und dem Loslassen des Vakuums ein Zwischengeräusch wie ein Summen, das mich von Anfang an stutzig gemacht hat. Nach mehreren Versuchen, die Pumpe effektiv zu nutzen, habe ich festgestellt, dass der Motor nicht bündig auf der Auffangschale saß und daher auch von außen Luft eingesogen wurde. Zuerst war dies nur auf einer Seite ein Problem, dann aber auch auf beiden Seiten. Schlussendlich konnte ich mit der Pumpe nicht mehr abpumpen, da ich den Eindruck hatte, dass meine Brüste nicht effektiv entleert wurden. Ich habe mein Geld zurückerhalten – was ein Vorteil ist ;-)
Für mich ist die Pumpe absolut unzureichend, und ich verstehe ehrlich gesagt den Hype nicht, da die Eufy S1 im Vergleich preislich fast identisch ist und um einiges besser performt. Nicht nur, dass sie app-gesteuert ist, sondern auch, dass der Motor deutlich leistungsstärker ist und konstant arbeitet.
Ich finde das gesamte Handling der Pumpe vollkommen solide, und auch das Material scheint in Ordnung zu sein. Die Euphorie gegenüber dieser Pumpe kann ich jedoch nicht nachempfinden, vor allem, weil sie von Anfang an nicht zuverlässig einsatzfähig war.
Es scheint auch nicht selten vorzukommen, dass es Probleme mit dem Motor und somit insgesamt mit der Pumpe gibt.
Da die Pumpe keine besonders starke Saugkraft hat und auch die Modi nicht sonderlich gut performen, würde ich sie Müttern empfehlen, die empfindliche Brustwarzen haben und keine hohe Saugkraft benötigen, um ab und an einmal zu pumpen.
Außerdem ist sie absolut nicht als primäre Pumpe ausgelegt, und ich würde sie daher nicht zum ausschließlichen Abpumpen mehrmals täglich empfehlen. Sie ist auch als sekundäre Pumpe für ausschließlich abpumpende Mamas nicht geeignet, da sie meiner Meinung nach zu viel Milch in der Brust lässt.
Ist man eine stillende Mama, ist sie für ein paar Anwendungen, auch unterwegs, in Ordnung – in der Hoffnung, dass sie auch technisch wirklich funktioniert, wobei ich hier generell sehr skeptisch bin.
Aus Beschreibungen von anderen „Pumping Moms“ kann ich sagen, dass Mütter mit elastischen Brustwarzen gut mit dieser Pumpe zurechtkommen, da der Tunnel der 24-mm-Brusthaube lang genug ist und die Brustwarze nicht an die Membran stößt.
Nichtsdestotrotz würde ich immer noch die Eufy S1 oder Eufy S1 Pro empfehlen, wenn man sich für eine Muttermilchpumpe ohne Kabel und Schläuche entscheidet. Warum das so ist, werde ich noch genauer ausführen und einen Vergleich der Eufy-Modelle mit der M5 und der Ardo Melia veröffentlichen.
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